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Mein Verständnis von Psychotherapie

Was eigentlich ist in einer Psychotherapie heilend?

Darüber gibt es vielfältige Meinungen. Einerseits verlangt unsere Gesellschaft für Krankenbehandlung die Verwendung wissenschaftlich fundierter Verfahren und Methoden. Behandler müssen gut in diesen Verfahren ausgebildet sein und über eine staatliche Approbation als Heilerlaubnis verfügen.

Andererseits zeigt die Psychotherapieforschung immer wieder, daß die therapeutische Arbeitsbeziehung zwischen Patient und Therapeut sehr wichtig ist. Wie gut verstehen sich Patient und Therapeut und wie gut passen sie menschlich und fachlich zusammen? Ist eine vertrauensvolle Zusammenarbeit möglich? Erst ein in diesem Sinne gutes Team wird auch erfolgreich gemeinsam durch die Behandlung gehen.

Patient und Therapeut sind also gemeinsam für den Behandlungserfolg verantwortlich. Unabdingbar ist die Motivation des Patienten, in der Therapie mitzuwirken. Dabei sind Patienten Experten für die Therapieinhalte: Wo liegt mein Problem? Was möchte ich verändern? Der Therapeut hingegen ist Experte für den Therapieprozeß: Wo sollte man hingucken? Was sind die relevanten Ansatzpunkte? Wie kann der Patient unterstützt werden, die eigenen Probleme anzugehen?

Unsere Aufgaben als Therapieteam ergeben sich aus diesem Verständnis von Psychotherapie:

  • Ich biete Ihnen einen geschützten Raum, den Sie vertrauensvoll nutzen dürfen. In der Therapie dürfen Sie alles denken, fühlen, aussprechen. Ihre Innenwelt werde ich versuchen bestmöglich zu verstehen, Ihnen akzeptierend und ehrlich entgegentreten.
  • Sie versuchen, mir Ihre Probleme und Schwierigkeiten zu schildern, ebenso Ihre Stärken und Kompetenzen. Damit ich Sie gut verstehen kann, ordnen Sie Ihre Lebensgeschichte für mich und damit auch für sich selbst. So entstehen neue Perspektiven und Sichtweisen auf das eigene Leben, die sehr hilfreich sein können. "Nicht die Dinge an sich beunruhigen den Menschen, sondern seine Sicht der Dinge" (Epiktet, griechischer Philosoph, ca. 50 - 138 n. Chr.)
  • Sie können mein fachliches Wissen benutzen wie einen Werkzeugkasten. Wenn möglich, erläutere ich Ihnen die Erkenntnisse der Psychotherapieforschung und meine Erfahrungen als langjähriger Behandler. Sie dürfen und sollen mich jederzeit fragen, wenn Sie etwas besser verstehen wollen. Nur ein informierter Mensch kann gut über seine Behandlung entscheiden.
  • Ich biete Ihnen aktive Unterstützung bei der Symptombewältigung an, wenn dies sinnvoll möglich ist. Wie können Sie sich selbst besser verstehen? Wie können Sie anders mit Ihren Gefühlen umgehen? Wie findet man zu mehr Selbstwertgefühl und positiverer Lebenseinstellung? Wie arbeitet man sich aus Depressivität heraus? Wie bewältigt man aktiv Ängste?
  • Sie bleiben stets selbstbestimmt. Sie gehen nur solche Therapieschritte mit, die Sie verstanden haben, nachvollziehen können und für sich als angemessen empfinden. Wenn Sie etwas nicht wollen, so wollen Sie es nicht und tun es auch nicht. Das werde ich stets akzeptieren. Allerdings habe ich nicht immer eine Alternative parat. Ich kann Ihnen nur anbieten, was ich gelernt habe.

Es ist meine Verantwortung, Ihnen als Behandler meine Kompetenz gewissenhaft entgegenzubringen und mein Bestes zu tun. Es ist Ihre Verantwortung, aus der angebotenen Therapie für sich das Beste zu machen.

Therapieerfolge kann man nicht garantieren, sie müssen vom therapeutischen Team erarbeitet werden.

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